Hörverstehen

samedi 15 décembre 2007
par  simon meyer
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Hörverstehen

Mitschrift der Tagung unter der Leitung von Frau Gick im Goethe-Institut (24/10/2007)
cornelia.gick@unifr.ch

Vorraussetzung für die richtige Anwendung und des Aufbaus des Hörverstehens im Unterricht ist das Wissen :

- wo interessante Texte zu finden sind
- was beim Hörverstehen abläuft
- wie Lernende Hvkompetenzen aufbauen können
- welche Texte geeignet sind

1. Quellen/Material für den Unterricht :
 www.zeit.de (Kurzfilme zu verschiedenen aktuellen Themen)

 www.lilipuz.de (Nachrichten für Kinder) Rubrik : Bilder im Ohr

 www.radiobremen.de (Hörtextsuche nach Stichwörten möglich)

 www.wdr5.de (Programmvorschau auf das Radioprogramm mit Kurzen Ausschnitten)
(oft Hörtext mit Skript angeboten, was sich zu autonomen Training eignet)
 http://www.tivi.de/fernsehen/logo/s... Rubrik Logo (Nachrichten für Kinder)
 http://www.wdr5.de/sendungen/leonardo/ (Wissenschaftssendungen)
 http://moodle.unifr.ch (Seite der Universität Freiburg in der Schweiz)
Rubrik : « Philososphische Fakultät », dann auf « Forschungszentrum Fremdsprachen » dann auf « Links für DAF » klicken !

2. Problematik des Hörverstehens

Was passiert beim Hören ?

↑ Textverständnis ↓
↑ Sinnbildung ↓
↑ Satzverständnis ↓
↑ Bedeutungsbildung↓
↑ Wortverständnis ↓
↑ Worterkennung ↓
↑ Dekodierung von Lauten ↓

Es geht also darum, sprachliche Laute zu erkennen und den Lautstrom zu segmentieren.
Der Hörer muss fähig sein zugleich Einheiten zu erlegen und zugleich übergreifende Einheiten zu erfassen, um sie in angemessene Bedeutungen zuzuordnen.

Hören ist über die konsummierende Arbeit mit Medientexten hinausgehend auch ein interaktiver Prozess, indem man zum Beispiel als Gesprächspartner beim aktiven Zuhören, im Wechsel von Rezeption und Produktion,auch Hörersignale gibt.

Das HV gilt im Grunde als die Basis für die Entwicklung aller anderen Kompetenzen und somit als Grundpfeiler für das Lernen.
Allerdings ist es eine Disziplin, die am wenigstens erforscht ist und wird allgemein als schwierig empfunden, was beim Lernenden oder Geprüften Ängste auslösen kann.

2.1. HV in Prüfungen

Man unterscheidet (zum Beispiel im DSD oder KMK-Sprachdiplom)

Grad Aufgaben Zweck
Globalverstehen Zuordnungsübungen Thema erkennen
Detailverstehen W-Fragen/ Richtig-Falsch Einzelheiten erkennen und/oder überprüfen
Selektives Verstehen QCM Genauere Informationen heraushören

anhand einer festgelegten Anzahl von Items.

Das Problem hierbei ist, dass das HV zusätzlich ans Leseverstehen der oft komplexen Angaben gekoppelt ist.

2.2. Rückwirkung des HV für die Ziele im Unterricht

 Neben einem allgemeinen Sprachwissen zu bestimmten Themen sind hier das Erkennen und Beherrschen von Schlüsselwörtern (nur/auch/meistens etc.) hier besonders notwendig.

 Authentische Texte sind über Internet und Multimedia jederzeit im Unterricht zugänglich und einsetzbar (E-learning).

 Somit sollte man mit dem Hörverstehenstraining so früh wie möglich beginnen, wobei neben dem Verstehen-können (Niveau und Lernerrolle des Schülers) neben dem Verstehen-müssen (in Prüfungen), vor allem das Verstehen-wollen, das heisst, die Entwicklung einer Verstehensabsicht entwickelt werden.

 Das Erfassen des Sinnes eines Hörtextes wird vor allem durch das Training von Kompensationsstrategien möglich :

a) Interferieren (von Bekanntem auf Unbekanntes schliessen)
b) Antizipieren (von Bereits Gehörtem auf Noch-Nicht-Gehörtes schliessen)

 Was in der Muttersprache selbstverständlich ist, muss in der Fremdsprache systematisch von der ersten Unterrichtsstunde aufgebaut werden.

3. Wie kann HV im Unterricht aufgebaut werden ?

 Mehrmaliges Hören verbessert den Lerneffekt.

 Zu frühes Einsetzen von Transkripten blockiert den Aufbau der Hörerkompetenz.

 Lernende müssen mit möglichst einer grossen Anzahl von Hörtexten konfrontiert werden.

 Verstandenes muss betont werden, nicht die Lücke !

 Eine entspannte Atmosphäre erleichtert das Hören (Ängste nehmen)

 Wir müssen Verstehensinseln bilden und Erfolgserlebnisse schaffen !

Der Lernerfolg hängt von der Aufgabenstellung ab.

Neben der Vorentlastung und des Einbetten des Hörtextes in einen Kontext geht es darum gezielt Aufgaben einzusetzen :
a) vor dem Hören
b) während des Hörens
c) nach dem Hören

Ad a.
Dabei sind vor allem die Konzentration auf das selektive Verstehen wichtig.
Bewährt hat sich die Hypothesenbildung durch Begriffe oder ein möglichst breites Spektrum an W-Fragen in Form eines Wort/Frage-Igels.
Gleichzeitig kann dem Lernenden bewusst zu verstehen geben, dass die Aufgabe schwierig, also eine Herausforderung sein kann.

Ad b.
Neben der üblichen Prüfungsaufgabenstellung R/F, QCM, bieten sich eher Aufgabenformen wie Tabellen, oder Lückentexte an.

Ad c.
Der Inhalt des gehörten Textes kann anhand eines Lesetextes zur Hausarbeit erweitert werden. Nach dem Lesen kann der gehörte Text in der folgenden Unterrichtsstunde nocheinmal gehört werden.

4. Textauswahl
Das Verstehen-können und Verstehen-wollen hängt von der Auswahl eines Textes ab, der Neugier erregen und dem Interessenbereich des Lernenden entsprechen soll, (eventuell auch humorvoll sein kann)

Der Schwierigkeitsgrad jedoch hängt weniger vom Text (Nebengeräusche, Dialekt, Wortschatz und Struktur) als von der eigentlichen Aufgabenstellung ab.